«Den meisten Katzen könnte man das Tierheim ersparen.»

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Chippflicht für Katzen abgelehnt

Im Mai hat der Nationalrat eine landesweite Chippflicht für Katzen abgelehnt. Dabei gibt
es gute Gründe, warum Halterinnen und Halter nicht auf eine Pflicht warten sollten.

An einem sonnigen Tag im Oktober erlebt Rettungsfahrer Patrick den Moment, der für die Stiftung Tierrettungsdienst zu den schönsten zählt: Er konnte einer überglücklichen Familie ihre entlaufene Katze Nala zurückbringen. Damit hatten neun lange Tage quälender Ungewissheit ein Ende. Und Nala war ein langer Aufenthalt im Tierheim erspart geblieben – weil sie einen registrierten Chip hat.

Ein seltenes Happy End

Circa 2 Millionen Katze leben aktuell in der Schweiz, nur rund 798'000 haben einen Chip und sind damit in der Datenbank für Heimtiere ANIS registriert. Laut dem Schweizer Datenspezialisten Identitas werden jedes Jahr über 10'000 Katzen als vermisst gemeldet. Die Schweizerische Tiermeldezentrale STMZ bilanziert einen jährlichen Schnitt von über 20'000 Tieren, 2023 waren es sogar über 28'000. Die Chancen, dass diese Ausreisser ohne Chip wieder in ihr Zuhause finden, sind äusserst gering. 

Eine Tatsache, die sich auch in der Statistik der Tierrettung Schweiz abbildet: Allein im letzten Jahr ist das Rettungsteam über 400-mal ausgerückt, um Findelkatzen zu sichern. Der überwiegende Teil hatte keinen Chip und wurde im Tierheim Pfötli der Stiftung untergebracht. Hier verbringen die Katzen durchschnittlich 2.5 Monate, bis sie für die Vermittlung in ein neues Zuhause freigegeben werden können. Je nach Alter und
Gesundheitszustand steht ihnen eine lange Wartezeit bevor.

Win-win für Tier und Mensch

«Dieses Schicksal können Katzenhalterinnen und -halter ihrem Liebling mit einem Chip ersparen. Hat die Katze einen registrierten Chip, kann unser Rettungsteam sie rasch und
sicher nach Hause bringen», sagt Martina Monti, Verantwortliche Kommunikation und Medien der Stiftung Tierrettungsdienst. «Und für den Fall, dass wir eine Katze tot oder verletzt auffinden, können wir die Halterin oder den Halter benachrichtigen.» Auch wenn das eine traurige Gewissheit sei, seien sie einfach froh, Bescheid zu wissen und sich im schlimmsten Fall von ihrem Tier verabschieden zu können. Deshalb empfiehlt die Stiftung Tierrettungsdienst, Katzen unbedingt chippen zu lassen.

Chip-Aktion bis Ende November

WWer den guten Vorsatz umgehend in die Tat umsetzen möchte, kann dafür die landesweite Chip-Aktion von Identitas und der Schweizerischen Vereinigung für Kleintiermedizin nutzen. Noch bis Ende November chippen und registrieren die meisten tierärztlichen Praxen Katzen zu vergünstigten Konditionen. Ob die eigene Praxis hier mitmacht, lässt sich mit einem Anruf schnell klären.

Medienmitteilung als PDF
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