Tipps und Anregungen für ein artgerechtes Katzenleben


Schöner wohnen für Samtpfoten
Damit sich Ihr Stubentiger von Anfang an wohlfühlt, ist es wichtig, das Zuhause katzengerecht zu gestalten. Dabei gibt es einiges zu berücksichtigen. Denn Katzen möchten klettern, sich zurückziehen, beobachten, spielen, ihrer Neugier nachgehen und das Abenteuer Freigang erleben.
Wichtige Fragen vor der Anschaffung
Katzen sind faszinierende Wesen. Sie sind so unabhängig wie anschmiegsam, so zart wie zäh, ihre Anmut ist so unvergleichlich wie ihre Eigenwilligkeit legendär. Sie lieben Freiheit und Abenteuer – bis es anfängt zu regnen. So fordernd sie sein können, so grosszügig sind sie mit Geschenken, die sie von der Jagd mit nach Hause bringen und im Wohnzimmer freilassen.
Sie überlegen, Ihr Leben künftig mit einer Katze zu teilen? Dann hätten wir im Folgenden ein paar Fragen, die Ihnen helfen, die richtige Entscheidung zu treffen.
- Gestattet die Hausverhaltung, eine Katze mit Freigang zu halten? Häufig sind nur reine Wohnungskatzen erlaubt.
- Sind Sie bereit, während der nächsten 15 bis 20 Jahre die Verantwortung für ein Lebewesen zu tragen?
- Können Sie täglich genügend Zeit für Fütterung, Pflege, Spiel- und Streicheleinheiten aufbringen?
- Können Sie die laufenden Kosten für Futter, Impfungen, Entwurmungen, Besuche in der Tierarztpraxis usw. aufbringen? Auch dann, wenn die Samtpfote altersbedingt Medikamente oder Spezialfutter benötigt?
- Können Sie ausschliessen, dass Sie oder ein Familienmitglied auf Katzenhaare allergisch reagieren? Ein häufig genannter Grund für die Abgabe von Tieren im Tierheim sind Allergieprobleme.
- Wer versorgt die Katze, wenn Sie in die Ferien verreisen, wegen Krankheit oder aus beruflichen Gründen nicht zu Hause sind?
- Sind Ihre Wohnumstände so, dass Sie einer Katze via Katzenklappe Freilauf ermöglichen können?
Aus unserer Erfahrung sind häufige Abgabegründe Unsauberkeit, aggressives Verhalten oder Zerstörungswut des Stubentigers. Häufige Ursache hierfür ist die Wohnungshaltung ohne Freigang. Die eigenwilligen kleinen Raubkatzen sind nach einer gewissen Zeit in einer reinen Wohnungshaltung nicht mehr glücklich, weil sie nicht ihren Bedürfnissen nicht entspricht. Deshalb suchen wir – von wenigen Ausnahmen abgesehen – für unsere fellinen Schützlinge einen Lebensplatz mit Freigang.
Innendekorateure mit Jagdinstinkt
Sie möchten wissen, ob Sie «katzentauglich» sind? Sie sollten es mit Gleichmut ertragen können, wenn Ihr neuer Hausgenosse testet, ob sich nicht auch Tapeten und Sofas zum Krallenschärfen eignen. Geschenke Ihrer Katze, wie frisch erlegte Mäuse oder Vögel, sollten für Sie auch dann kein Grund zur Trennung sein, wenn sie Ihnen als besondere Überraschung auf Ihrem Kopfkissen präsentiert werden. Beides sind wichtige Bedingungen für ein harmonisches Zusammenleben mit einer kleinen Raubkatze.
Drinnen bleiben, um raus zu können
Nachdem eine Katze bei Ihnen eingezogen ist, braucht sie eine Eingewöhnungszeit von drei bis vier Wochen bis sie das Zuhause zum ersten Mal verlassen darf. Wir empfehlen, die Katze anfangs hungrig und bei schlechtem Wetter hinauszulassen und bei der Rückkehr sofort zu füttern. So wird sie schnell lernen, wo ihr Zuhause ist und sich an den Freigang via Katzenklappe gewöhnen.
Grundausstattung
Bevor eine Katze zu Ihnen nach Hause kommt, sollten Sie bereits folgende Dinge vorbereitet haben.
Ausreichend Rückzugs- und Ruheplätze
Katzen mögen keinen Trubel und sollten stets die Möglichkeit haben, sich an einen ruhigen Ort zurückzuziehen. Im Fachhandel finden Sie eine grosse Auswahl an Kratzbäumen, Hängematten oder Höhlen. Aber auch eine schlichte Kartonschachtel steht als Rückzugsort hoch im Kurs.
Katzenklappe für Freigang
Nur mit einer Katzenklappe kann Ihre Samtpfote nach der Eingewöhnungszeit uneingeschränkt Freigang geniessen und nach Lust und Laune das Quartier erkunden.
Gefahrenquellen beseitigen
Kippfenster können eine tödliche Gefahr für Katzen darstellen. Spitze, scharfe und giftige Gegenstände wie Putzmittel oder bestimmte Pflanzen (u.a. Amaryllis, Aloe Vera, Azalee, Rhododendron oder Lilien) sollten für Katzen nicht erreichbar sein.
Futter
Katzen können nicht von Mäusen allein leben. Sorgen Sie für das richtige Futter, wir beraten Sie gerne, worauf Sie beim Kauf achten sollten. Richten Sie Ihrer Katze einen Futterplatz an einer geschützten Stelle ein und stellen Sie immer genügend Wasser zur Verfügung. Milch ist übrigens kein Nahrungsmittel für Katzen und kann schwere Verdauungsstörungen verursachen.
Tierärztliche Betreuung
Katzen müssen nicht nur im Notfall in eine Tierarztpraxis, sondern auch für regelmässige Kontrolluntersuchungen und Impfungen. Von daher ist es empfehlenswert, wenn Sie sich frühzeitig über Tierarztpraxen in Ihrer Umgebung infomieren. Stellen Sie zur Praxis Ihrer Wahl bereits vor dem Einzug Ihrer Katze den Kontakt her und lernen Sie Räumlichkeiten und Menschen kennen. So können Sie sicher sein, dass Ihr Vierbeiner zu jeder Zeit tierärztlich versorgt werden kann und bei einem ersten Besuch ist für Sie nicht alles neu.
Medical Training
Informieren Sie sich Ihrer Katze zuliebe über das sogenannte Medical Training, das auch von einigen Tierärzt:innen angeboten wird. Mit ihm lernt ein Tier Schritt für Schritt kennen, was vor, während und nach einer Behandlung passiert – und dass es bei alldem keinen Grund zur Panik gibt. So erlebt es den Tierarztbesuch als weitaus weniger stressig.
Katzenklo
Auch wenn Ihre Katze Freigang geniesst, eine Katzentoilette sollten Sie trotzdem anbieten. Manche Katzen versäubern sich lieber auf Katzenklos, und manchmal ist es einfach zu kalt und zu nass, um hinauszugehen. Stellen Sie die Toiletten an verschiedenen Orten auf und reinigen Sie sie täglich. Katzenklos und Katzensand finden Sie im Fachhandel.
Kamm und Bürste für die Fellpflege
Katzen verwenden viel Zeit für ihre Körperpflege, trotzdem brauchen vor allem die langhaarigen Exemplare Hilfe bei der Fellpflege. Aber auch kurzhaarige Katzen geniessen regelmässige Pflege- und Streicheleinheiten mit einer weichen Bürste.
Spielzeug
Art und Aussehen sind Ihrem Geschmack und Ihrer Fantasie überlassen. Aus Papier, Toilettenpapierrollen, Kartons usw. können Sie übrigens ganz wunderbare Spielsachen selber herstellen.
Transportbox
Für Besuche in der Tierarztpraxis und andere Fahrten mit dem Auto sollte für den sicheren Transport eine Box angeschafft werden. Bringen Sie doch gleich eine mit, wenn Sie Ihr Büsi bei uns abholen. Am besten integrieren Sie die Transportbox als angenehmen Rückzugsort in Ihre Wohnung, damit sich die Katze an sie gewöhnen kann. So können zukünftige Transporte entspannt angegangen werden, und Sie vermeiden unnötigen Stress für Ihren Liebling.
Plan B – für den Fall der Fälle
Stellen Sie sich vor, Sie werden krank oder sind aus anderen Gründen nicht in der Lage, ihre Katze selbst zu versorgen. Dann sollte es jemanden geben, der das für Sie zuverlässig übernimmt. Suchen Sie rechtzeitig nach einem Menschen, dem Sie die Betreuung Ihres Lieblings bei Ihnen zu Hause anvertrauen würden.
Fragen? Selbstverständlich stehen wir Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.

Falls Sie noch weitere Fragen haben, zögern Sie nicht, uns telefonisch oder per E-Mail zu kontaktieren. Wir helfen Ihnen gerne – sei es, um unter den Schützlingen aus unserem Tierheim den passenden Wegbegleiter für Sie zu finden, oder in Form einer kostenlosen, unverbindlichen Beratung.